Zeche Sieper & Mühler Gruben

Die Zeche Sieper & Mühler Gruben entstand aus dem Zusammenschluss der Zechen Sieper und Mühler. Das Bergwerk befand sich auf dem heutigen Gebiet der Stadt Sprockhövel im südlichen Ruhrgebiet.
  • 1650: Verleihung einer Grube (wahrscheinlich Mühler)
  • 1655: Verleihung einer Grube (wahrscheinlich Sieper)
  • 1693: Verleihung  einer Grube im oberen Felderbachtal.
  • 1737: kam es zu Streitigkeiten der Gewerken der Zeche Sieper & Mühler, Engel auf der Mühle und Johann Siepermann, sowie den Erben Scherenberg der Zeche Stock & Scherenberg, mit der zuständigen Bergbehörde. Bei diesem Streit ging es um das seit dem Jahr 1694 geltende Recht, das dem tiefer liegenden Stollen besondere Rechte einräumte. Dieses alte „Recht“ setzten die Gewerken, gemäß den Protokollen des zuständigen Bergmeisters August Heinrich Decker, sogar mit körperlicher Gewalt durch. Haupträdelsführer waren bei dem Streit die Gewerken der Zeche Stock & Scherenberg. Der Streit eskalierte und endete am 14. Juli 1737 mit einem Gerichtsspruch des Directums in Berlin, welcher das alte Recht aufhob und zukünftige gewalttätige Ausschreitungen mit einer Geldstrafe von 100 Goldgulden belegte. (Zum Vergleich: Ein Lehrling verdiente zu dieser Zeit ~5 Gulden im Monat)
  • 1745: wurde der Bergwerksbesitz genau auf die Familien der Gewerken aufgeteilt. Eine Hälfte bekam die Familie Siepermann und je ein Viertel die Familien von Kaspar zur Untersten Mühlen und Peter zur Obersten Mühlen zugeteilt.
  • 1754: beginnt man mit dem Vortrieb des Kressieper Erbstollens (auch Christsieper Erbstollen), der die Lagerstätte entwässern soll. Er wird später durch den tiefer gelegenen Herzkämper Erbstollen abgelöst.
  • 1770: galt das Bergwerk nach Aussage des Bergmeisters Julius Philipp Heintzmann als »unstreitig das importanteste in der gantzen Graffschafft Marck«.
  • 1792: wurde durch den Bergrichter Sack die Zerteilung der Kuxe der Sieper und Mühler Gruben auf den Teil von 88/189 Kuxe als äußerste Grenze festgesetzt
  • 1856:  der Dreckbänker Erbstollen erreicht die Gruben,  Schacht Hövel wird abgeteuft.
  • 1889: konsolidierte die Zeche mit der Zeche Glückauf zur Zeche Herzkämper Mulde.
Die Gewerken stammten hauptsächlich von den benachbarten Höfen Mühler Hof, Hütter Hof, Großer Siepen, Kleiner Siepen und Egen. Die südlichste Großzeche des Ruhrgebietes setzte ihre Kohle überwiegend im nahe gelegenen Herzogtum Berg ab (Zu dieser Zeigt gab es an der Grenze auch Zoll auf die Kohlen). Seit Ende des 16. Jahrhunderts war das Rodenfelder Vitriol- und Alaunbergwerk bei Schwelm einer der Hauptabnehmer der Kohle. Mitte des 18. Jahrhunderts waren die Sieper- und Mühler Gruben die leistungsstärkste Zeche in der Grafschaft Mark - noch vor den Dortmunder und Bochumer Zechen. Heute ist von dem Altbergbau der Zeche nicht mehr viel übrig geblieben.
 
Es wurden mehrere Schächte abgeteuft:
  • Cora
  • Lina
  • Louise
  • Gustav
  • Hövel (Dieser Schacht wurde auch von der Zeche Herzkämper Mulde weiter betrieben)

 

Siehe auch